Wird Herdringer Bad doch saniert?

Nach Kritik von Politikern hält sich Stadtverwaltung alle Optionen offen: Neubau von Lehrschwimmbecken mit Turnhalle oder Renovierung oder Fusion von Bad-Standorten
Quelle: Westfälische Rundschau – Arnsberg – Ausgabe Nr. 88 vom 16. April 2021

Bild: privat

Herdringen. In der Sitzung des Bezirksausschusses Herdringen äußerten Michael Brüne (CDU) und Thomas Reiß (FDP) heftige Kritik an der Stadtverwaltung, weil sich das Verfahren zur Sicherung des Lehrschwimmbecken-Standorts Herdringen nun schon über Jahre in die Länge ziehe.

„Im Herdringer Bad wurden damals Schrott-Technik aus dem Hüstener Hallenbad eingebaut.“ So Michael Brüne, CDU-Ratsherr, begründet den Status-Quo.

Michael Brüne erinnerte an einen mittlerweile drei Jahre alten Ratsbeschlus, wonach das Herdringer Lehrschwimmbecken (LSB) erhalten bleiben soll. Doch seitdem sei auf diesem Weg kein wesentlicher Fortschritt erzielt worden. Im Gegenteil: Seit März 2020 ist das Herdringer Band geschlossen.

Unisono kritisierten Brüne und Reiß, dass das zwischenzeitlich erstellte Gutachten die Betonkonstruktion des Bads nicht untersucht habe, weil die Stadtverwaltung dem Gutachten dazu keinen Auftrag erteilt habe. „Diese Konstruktion ist aber in Ordnung und insofern sollte doch eine Sanierung des Bads zumindest nochmals näher geprüft werden, weil dann auch der Schwimmbetrieb viel früher wieder aufgenommen werden könnte“, betonte Brüne. Schulen und Vereine würden sehr unter dem Stillstand beim Badbetrieb leiden. Immer mehr Kinder würden das Schwimmen nicht erlernen. „Das können wir nicht einfach so hinnehmen“, so Brüne. Auch wenn ein Gutachten zwischenzeitlich zu dem Ergebnis gekommen sei, dass sich eine Sanierung nicht lohne und stattdessen ein Neubau nötig sei, müssten Neubau- und Sanierungskosten noch einmal nach genauerer Gebäudeprüfung gegenübergestellt werden. Denn Badetechnik sei sowieso zu erneuern, so Brüne.

Für einen gemeinsamen Neubau von LSB und Turnhalle in Herdringen sind laut Stadtverwaltung allein 6,6 Millionen Euro an Herstellungskosten aufzubringen, zuzüglich Finanzmittel für Abbruch- und Einrichtungskosten. „Für eine Sanierung könnten erhebliche Fördermittel akquiriert werden“ meinte Brüne. Vor allem habe eine Sanierung den Vorteil, dass die Herdringer nicht bis Mitte 2024 auf die Inbetriebnahme von Bad und Turnhalle warten müssten. Denn mit drei Jahren Planungs- und Bauzeit kalkuliert die Stadtverwaltung.

Stadt-Planungschefin Michaela Röbke reagierte auf die Kritik mit dem Zugeständnis alle Optionen – auch die Sanierung des Herdringer Bads – nochmals zu prüfen. Es gebe aber auch die Option aus den drei bestehenden Lehrschwimmbecken in Alt-Arnsberg, Voßwinkel und Herdringen zwei Becken und dann eines mit größerer Wasserfläche zu machen. Wie dies dann passieren könnte, ließ sie aber offen.

Reiß prangert Pfusch am Bau an.
Dass der Erhalt des Herdringer Bads mittlerweile zu einer unendlichen Geschichte werde, prangerten Brüne und Reiß gleichlautend an und machten der Verwaltung heftige Vorwürfe. Brüne sagte: „Damals ist im Herdringer Bad alte Schrott-Technik aus dem abgerissenen Moosfelder LSB eingebaut worden.“ Reiß ergänzte: „Im Herdringer Bad wurde nicht nach DIN-Normen gearbeitet. In Herdringen ist Pfusch gemacht worden!“  Diesen Vorwurf wollte Röbke so nicht im Raum stehen lassen und bat Reiß um schriftliche Belege für seine Behauptung

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